Resilienz ist die Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen, Krisen und Enttäuschungen zu überwinden, sich an Veränderungen anzupassen und kreative Lösungen für Probleme zu finden. Dies beinhaltet auch, die Welt und unsere natürliche Umgebung als einen „sicheren Ort“ zu erleben. Die Entwicklung von Resilienz als psychische Widerstandsfähigkeit stellt für Kinder eine Möglichkeit dar, auch in belastenden Situationen Ressourcen zu aktivieren und trotz dieser Umstände eine gesunde Entwicklung zu durchlaufen.
In Zeiten der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen steigt die Belastung und die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die Hilfe benötigen, stetig an. Schule kann Schülerinnen und Schüler auch mit Hilfe von Trainings beim Aufbau von Resilienz unterstützen.
Das Programm „Safe Place“
„Safe Place” ist ein Training für Schülerinnen und Schüler, das den Umgang mit Stress und Belastungen in den Mittelpunkt stellt und so die Resilienz, also die psychische Belastbarkeit, stärken soll.
Dieses Programm vereint Elemente der Psychoedukation zu Stress und Stressbewältigung wie den Zusammenhang von Gedanken, Gefühlen und körperlichen Reaktionen mit interaktiven Übungen, die die eigenen Stressreaktionen und Bewältigungsstrategien direkt erfahrbar machen. In den anschließenden Gruppendiskussionen kann das Erfahrene dann eingeordnet und die Fähigkeit, sich über Gefühle auszutauschen, geübt und gefördert werden. Auf diese Weise entsteht ein Klassenklima, dass auch das gemeinsame Bewältigen von Herausforderungen ermöglicht und so Resilienz ganz grundsätzlich fördert. Der Klassenraum soll dadurch auch zu einem sicheren Ort werden, der für alle Mitglieder der Klassengemeinschaft und für jeden Einzelnen zu einem stabilisierenden Faktor wird.
In den Klassenräumen wird das Programm im Tandem von einem Schulpsychologen bzw. einer Schulpsychologin und der Klassenlehrkraft geleitet. Das Programm beinhaltet 5 Module: 5 Sitzungen mit dem Schulpsychologen oder der Schulpsychologin (idealerweise Doppelstunden) und 5 Sitzungen, die von der Lehrkraft selbstständig mit der Klasse zur Vertiefung der Themen durchgeführt werden. Zusätzlich gibt es eine Einführungssitzung für die teilnehmenden Lehrkräfte zum Beginn des Programms und eine Abschlusssitzung zur Reflektion mit der Schulleitung. Safe Place wird zunächst für die Klassenstufen 4-7 in den hessischen Schulen angeboten.